Arnulf Rating kommt

Willkommen im »Berlin Express«. Sie sitzen in der ersten Klasse. Planmäßige Abfahrt 20 Uhr. Wenn die Türen schließen: Vorsicht an der Bahnsteigkante. Denn schon geht es ab. In einem Zug durch die Berliner Republik. Und weil der ICE nicht in der Zone hält, könnte man auch als Farbiger bedenkenlos mitfahren durch Brandenburg, bemerkt Rating.

Regie: Ulrich Waller

Drinnen läuft das volle Bordprogramm. Von Schwarz bis Grün treffen sich die vermeintlichen Hoffnungsträger aus allen Provinzen auf ihrem Weg in die Hauptstadt. Hier kommt alles zusammen: Ost und West, alle Geschlechter, sämtliche Therapien und Pflegestufen. Für Unterhaltung ist gesorgt. Und die solide Mitropa-Mitarbeiterin hat sowieso für jeden was auf der Pfanne.

Während der Feng-Shui-Berater das Abteil überprüft, schwärmt der Grüne in voller Fahrt von den Erfolgen der Verkehrsberuhigung in Serbien: Nach den Nato-Angriffen gibt’s dort überall Stolperschwellen — das ganze Land wurde umgepflügt zu einer riesigen Tempo-30-Zone.

Berlin Express berichtet von dieser Reise im Zug der Zeit. Von eingestiegenen Aussteigern, wer und was auf der Strecke geblieben ist. Von falschen Weichenstellungen, ungeheuerlichen Entgleisungen und ziemlichen Oberleitungsschäden.

Klar: jeder möchte heute gut ankommen. Deshalb haben sich viele auf den Weg gemacht. Aber wer es geschafft hat, fragt sich manchmal verwirrt wie die SPD: Wo sind wir? Am Ziel
– oder am Ende?

Wie bzw. wo auch immer, hier jedenfalls gäbe es Hörproben:
• Die Entschädigung
Im Zug nach Berlin

 Und so urteilt die Presse über Arnulf Rating:


»Kabaree kukoistaa Berliinissää: Kaikki saksalaiset eivät tosin eina tiedä olevansa hauskoja, kuten Arnulf Ratingille sattuneesta tapauksesta voi päätellä.« (Helsingin Sanomat, Helsinki, 20. 1. 99)

(Mehr finden Sie unter Kritiken)

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